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22.04.2020
Gesundheit

Lästige Begleiter - wenn dein Baby eine Allergie hat

Allergien sind inzwischen längst eine Volkskrankheit geworden und sicher kennst du auch jemanden in deinem Bekanntenkreis, der mit Heuschnupfen, Neurodermitis oder einer Lebensmittelallergie zu kämpfen hat. Auch die Jüngsten unter uns bleiben davon nicht verschont. Im Gegenteil, eine Allergie entwickelt sich oft schon im Kleinkindalter. Hier erfährst du, was du darüber wissen musst!

Was ist eine Allergie?

Klassische Kinderkrankheiten wie Masern oder Windpocken gehören seit langem zu einer ganz normalen Kindheit. In dieser Kategorie haben sich aber auch die Allergien etabliert, denn sie kommen mittlerweile sogar häufiger vor, als besagte Plagen. Laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) ist circa jedes achte Kind in Deutschland von einer Allergie betroffen. Jedes fünfte Kind ist zumindest allergiegefährdet.

Eine Allergie ist eine Reaktion des Immunsystems auf körperfremde Stoffe aus der Umwelt. Diese Stoffe nennt man Allergene. Sie können völlig unterschiedlich sein, allerdings sind es bei Babys in 90% der Fälle Nahrungsmittel, welche allergische Reaktionen hervorrufen. Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben können aber ebenso der Grund für die unangenehmen Symptome sein. Während andere Babys einen Stoff ohne Probleme verarbeiten, produziert das Immunsystem von Allergiker:innen eine überdurchschnittlich starke Reaktion und schaltet in den Abwehrmodus. Gerade Neugeborene, die noch kein voll entwickeltes Abwehrsystem haben, können besonders empfindlich auf Fremdstoffe reagieren - etwa mit Beschwerden der Atemwege, Hautausschlag oder mit Problemen im Magen-Darm-Trakt.

Aber Achtung! Eine Allergie sollte aber nicht mit einer Unverträglichkeit verwechselt werden. Im Gegensatz zu einer Allergie wird die körpereigene Abwehr bei einer Unverträglichkeit nämlich nicht aktiv. Es handelt sich dabei eher um eine Verarbeitungsschwierigkeit. Das wiederum äußert sich oft besonders in Verdauungsproblemen, da dem Körper die entsprechenden Enzyme zum Abbau bestimmter Nahrungsmittelbestandteile, wie zum Beispiel Laktose, fehlen. 

Welche Allergien gibt es?

Allgemein wird unterschieden zwischen Inhalations-, Nahrungsmittel-, Kontakt-, Arzneimittel-und Insektengiftallergien:

  • Nahrungsmittelallergien: Sie treten bei Babys insbesondere in den ersten Lebensmonaten häufig auf. Die Ursache für diese Art liegt im körperfremden Eiweiß, welches beispielsweise in Milch, Eiern und Fleisch enthalten ist. Symptome dieser Allergie sind Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall sowie Schwellungen im Mund- und Rachenbereich. Jedoch kann sich die Sensibilität für Lebensmittel im Laufe des Lebens verschieben. Während eine Nussallergie oft dauerhaft ist, kann die allergische Reaktion auf Milch wieder verschwinden - das passiert in 3 von 4 Fällen.

  • Inhalationsallergien: Bekannte Vertreter sind Heuschnupfen, welcher durch Pollen ausgelöst wird sowie Hausstaubmilben. In den meisten Fällen sind dabei die Atemwege, die Bindehaut und die Haut betroffen. Es kommt zu Schnupfen, Husten, Niesen, geröteten Augen und Kurzatmigkeit.

  • Arzneimittelallergien: Besonders Antibiotika lösen bei manchen Kindern eine allergische Reaktion in Form von Hautausschlag aus. Wie bei allen verschreibungspflichtigen Medikamenten solltest du unbedingt den Kinderarzt oder die Kinderärztin kontaktieren.

  • Kontaktallergien: Auch hier ist das häufigste Anzeichen ein Hautausschlag. Hervorgerufen werden kann dieser durch Materialien wie Wolle, Seide oder bestimmte Farbstoffe, Salben und Reinigungsmittel, welche sich in der Baby Kleidung, aber auch der Bettwäsche verbergen können.

  • Insektengiftallergie: Sie tritt auf wenn der Körper mit Kreislaufbeschwerden, Atemnot und einem großflächigen Ausschlag auf einen Wespen- oder Bienenstich reagiert. In diesem Fall solltest du sofort den Notarzt rufen! 

  • Tierhaarallergie: Für diese allergische Reaktion sind weniger die Haare selbst, als vielmehr die Proteine des Speichels, Talgs oder Urins von bestimmten Tieren, die in den Haaren hängen bleiben, verantwortlich. Tierhaare an sich sind für Kinder kaum gefährlich. Das Risiko eine Allergie zu entwickeln, kann sogar verringert werden, wenn die Kleinen schon in jungen Jahren mit Hunden, Katzen und Co. in Berührung kommen!

Der richtige Umgang mit einer Allergie

Wie stark die allergische Reaktion deines Babys ausfällt, kann ganz unterschiedlich sein. Auch subtile Signale, wie die Verweigerung des Baby Fläschchens und lautstarkes Weinen beim Füttern können manchmal schon ein Hinweis sein. Hier nochmal die allgemeinen Symptome, die du im Blick haben solltest:

  • Anschwellen der Augen und Lippen
  • Durchfall und Erbrechen
  • Keuchen, eine laufende Nase, rote Augen und Niesen
  • Juckreiz, Nesselsucht und Hautausschlag

Es kann auch durchaus vorkommen, dass eine Allergie mit einem Schnupfen verwechselt wird. Natürlich solltest du selbst darauf achten, in welchen Situationen die Anzeichen auftreten. Treten die Symptome immer direkt, kurze Zeit nach dem Stillen oder erst einige Stunden oder Tage später auf? Mit welchen Substanzen hat dein Baby Kontakt? Es kann sinnvoll sein, darüber eine Art Tagebuch anzulegen. Wirkliche Klarheit bringt letztendlich aber meist nur der Gang zur Kinderärztin oder zum Kinderarzt, wo verschiedene Testverfahren angewendet werden können. Außerdem wird sie oder er dich beraten, welche Maßnahmen du ergreifen kannst.

So kannst du dein Kind schützen

Ob bei deinem Baby ein erhöhtes Risiko besteht, eine Allergie zu bekommen, hängt zu einem nicht unerheblichen Teil von den vererbten Genen ab. Falls weder ein Elternteil noch ein Geschwisterkind eine Allergie hat, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass dein Baby selbst eine entwickelt, bei lediglich 5 bis 15 Prozent. Ist ein Elternteil oder ein Geschwisterkind betroffen, sind es 20 bis 40 Prozent. Haben beide Elternteile eine Allergie, steigt die Wahrscheinlichkeit auf 40 bis 60 Prozent. Leiden beide Eltern unter der gleichen Allergie, dann sind es sogar 60 bis 80 Prozent. Dennoch gibt es auch Umweltfaktoren, die Einfluss haben und die du zum Teil selbst in die Hand nehmen kannst:

  • Muttermilch ist das Beste, was du für dein Kind tun kannst. Sie stärkt das Immunsystem und mindert daher das Allergierisiko. Ein Stillzeitraum von vier bis sechs Monaten ist optimal. Eine Alternative ist hypoallergene Babynahrung.

  • Bei bekannten Allergien in der Familie kann der Kinderarzt oder die Kinderärztin das Risiko mit einem Fragebogens ermitteln.

  • Je früher du dein Baby mit allergenen Nahrungsmitteln vertraut machst, desto größer ist die Chance, dass es eine Toleranz entwickeln wird. Ab dem fünften Monat kann mit Beikost begonnen werden.

  • Zur Vorbeugung gegen Hausstaubmilben solltest du Pflanzen aus dem Schlafzimmer entfernen, regelmäßig lüften, saugen und Bettwäsche grundsätzlich bei mindestens 60 Grad waschen.

  • Auch die Kleidung deines kleinen Schatzes solltest du vor der ersten Benutzung unbedingt waschen.

Finn
Finn
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