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18.11.2020
Wissenswertes & Tipps

Clusterfeeding - Was sich hinter diesem Phänomen verbirgt

Im Kosmos rund um das Thema Kinderkriegen kommt es immer mal wieder zu eigenartigen Wortkreationen, bei denen überhaupt nicht klar ist, was sich dahinter verbirgt. Der Begriff Clusterfeeding ist dir vielleicht auch schonmal begegnet und du hast dich gefragt was das wohl sein mag. In diesem Beitrag klären wir dich über dieses Phänomen auf. 

Was ist Clusterfeeding?

To Cluster bedeutet im Englischen so viel wie „etwas ansammeln“ oder „ etwas anhäufen“. Das bezieht sich in diesem Fall auf das Stillen und beschreibt das zumeist abendliche Stillen in kurzen aufeinanderfolgenden Abständen. Babys die Clusterfeeding betreiben, verlangen dann immer wieder nach der Brust und können scheinbar gar nicht genug gefüttert werden. Es wirkt dann so, als ob das Kleine die Muttermilch horten möchte. Dass mit deinem Baby oder mit dir etwas nicht in Ordnung ist, musst du allerdings nicht befürchten. Das besagte Verhaltensmuster entsteht weder durch eine mangelnde Milchproduktion deinerseits noch durch eine zu geringe Ausdauer bei deinem Kind. Die Erklärung ist letztlich relativ einfach. Babys haben, insbesondere in den ersten Lebenswochen, in denen das Clusterfeeding besonders häufig auftritt, einen sehr hohen Energie- und Nährstoffbedarf. Gleichzeitig ist ihr Magen aber noch sehr klein und kann keine großen Mengen auf einmal aufnehmen. Glücklicherweise ist die Muttermilch aber sehr bekömmlich und kann daher recht schnell verarbeitet werden. Nach nur 90 Minuten hat sie den gesamten Verdauungskreislauf passiert und den Magen-Darm-Trakt durchlaufen. Somit ist bereits nach kurzer Zeit wieder Platz im Magen und die Deckung des Bedarfs kann fortgesetzt werden. Hierbei spielt es außerdem eine Rolle, dass bald Schlafenszeit ist und folglich eine längere Phase ohne Nahrungsaufnahme erfolgt. 

Ein natürlicher Prozess

Dein Kind versucht sich also einen Vorrat für die Nacht aufzubauen, weshalb das Clusterfeeding insbesondere am Abend auftritt. Natürlich liegt dem Verhalten deines Babys auch eine biologische Komponente zu Grunde. Das Hormon Cholecystikinin, kurz CCK, wird während des Saugens an der Brust ausgeschüttet, woraufhin seine Konzentration im Blut des Babys ansteigt. Nach einer Zeitspanne von etwa 15 bis 20 Minuten weiß der kleine Organismus dann, dass er ausreichend gesättigt ist und eine Stillpause einlegen muss. Wiederum 15 bis 20 Minuten später sinkt der CCK-Wert dann ab und der Hunger meldet sich erneut. Dieser Zyklus kann sich mehrere Male wiederholen bis dein Baby schließlich genug hat und friedlich einschläft. Auch bei dir als Mutter bewirkt das Verhalten deines Kindes eine Veränderung im Körper. Durch das häufige Stillen lernt dieser nämlich, dass es die Milchproduktion steigern muss. Diese Abstimmung zwischen Produktion  und Versorgung funktioniert in der Regel sehr gut und sollte nach Möglichkeit nicht durch externes Zufüttern mit der Flasche gestört werden. Für Babys sind acht bis zwölf Mahlzeiten pro Tag normal. Es ist also problemlos möglich, dass einige von ihnen in einem relativ kurzen Zeitfenster vertilgt werden. Sorgen machen musst du dir erst, wenn dein Sprössling über eine Stunde lang an der Brust saugt oder gar an Gewicht verliert. Diese Anzeichen sprechen tatsächlich für eine zu geringe Nahrungszufuhr und ein*e Kinderärzt*in oder eine Stillberatung sollte hinzugezogen werden.

Hilfreiche Tipps beim Clusterfeeding

Im Großen und Ganzen spricht das Clusterfeeding für ein völlig gesundes Wachstum deines Kindes. Für dich als Mama kann die ständige Verfügbarkeit aber hin und wieder etwas anstrengend sein. Etwas entspannter wird es mit diesen Tipps:

1. Kein Stress! Du weißt jetzt, dass du dir keine Sorgen machen musst und, dass der Dauerhunger normal ist. Es besteht also kein Anlass sich schlecht zu fühlen.

2. Planung ist das halbe Leben. Dir ist klar, dass du abends einige Stunden für das Stillen einplanen musst. Es ist also nicht die richtige Zeit für große Pläne und Erledigungen. Mach es dir lieber gemütlich, suche dir eine entspannte Nebenbeschäftigung und genieße die Zeit und die Nähe mit deinem Nachwuchs.

3. Ausreichend Flüssigkeit. Stillen bedeutet für deinen Körper, dass er Arbeit verrichten muss und etwas leistet. Damit das reibungslos funktioniert ist ausreichend Flüssigkeit sehr wichtig. Wasser und ungesüßter Tee stillt den Durst und ist gesund.

4. Gleiches gilt bei Thema Essen. Am besten sind viele kleine Mahlzeiten am Tag und im Optimalfall noch eine bevor du mit dem Stillmarathon loslegst. Nicht nur lecker, sondern vor allem auch gesund sollte es sein.

5. Nicht verzagen, lieber nachfragen! Wenn du dir nicht sicher bist, ob beim Stillen alles mit rechten Dingen zu geht und du zum Beispiel immer noch das Gefühl hast, dass dein Baby zu wenig Milch bekommt, suche einfach eine*n Ärzt*in, eine Hebamme oder eine Beratungsstelle auf.

Die Weichen für ein gesundes Ernährungsbewusstsein stellen

Wie du siehst, ist es wichtig, dass du dich mit deinem Energie- und Nährstoffbedarf auseinandersetzt, aber ebenso mit dem deines Kindes. Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung ist daher essentiell. Mit einigen Tipps von Profis, wie in diesem Ernährungsratgeber, lernst du ganz einfach und schnell die wichtigsten Grundregeln. Du erfährst mehr über wichtige Lebensmittel und auch für Probleme beim Stillen findest du Lösungen, die dir helfen, Ruhe zu bewahren oder nach Alternativen für dich zu suchen. Neben der Beratung von Gynäkologen hilft dir das auch dabei, in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu behalten und vereinfacht dir den Umgang mit Lebensmitteln – auch wenn dein Kind bereits Beikost bekommt oder am gedeckten Familientisch mitisst.

Finn
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