20% RABATT | Gutscheincode¹: HELLO
28.02.2021
Entwicklung

Fernsehen, Handy und Co. – Wie Babys Medien wahrnehmen

Medien in jeglicher Form und Ausprägung sind in unserem Alltag so selbstverständlich geworden, dass uns ihre Anwesenheit kaum mehr auffällt. Für Babys gilt dies allerdings nicht, denn für sie sind die technischen Geräte, wie so ziemlich alles andere auch, vollkommen neu. Sie haben sich also noch nicht daran gewöhnt und können sie auch nicht richtig einordnen. Wie sich das auswirkt, ist umstritten.

Was Babys brauchen

Kleine Kinder kommen auf die Welt und saugen jede Art von Reiz auf wie ein Schwamm. Sich dies zu vergegenwärtigen ist wichtig, da sie sich das nicht immer anmerken lassen, denn schließlich können sie ihre Gedanken und Gefühle noch nicht mitteilen. Folglich hinterlassen auch Medien in ihrer Umgebung einen bleibenden Eindruck. Grelle Farben, starkes Licht und aufregende Geräusche lenken die Aufmerksamkeit der Kleinen auf die technischen Errungenschaften unserer Zeit. Das gilt insbesondere, wenn Mama und Papa ihre Blicke ebenso gerne auf diese richten und beispielsweise Whatsapp-Nachrichten beantworten, während sie den Nachwuchs im Arm halten. Ob und welche Medien für Kinder nun gut oder schlecht sind wird aktuell heiß diskutiert, wobei die Meinungen diesbezüglich stark auseinander gehen. Unabhängig davon ist aber eine Tatsache sicher: Für eine gesunde Entwicklung sind prinzipiell keinerlei Medien erforderlich. Babys erfahren ihre Umwelt vor allem durch Ausprobieren und Nachahmung. Auf diese Art lernen sie dazu und erweitern ihre Fähigkeiten. Dazu sind sie mit einer natürlichen Neugier ausgestattet. Spielsachen oder auch simple Alltagsgegenstände helfen dabei die Sinneswahrnehmung zu schärfen, hierfür ist es essenziell möglichst viele verschiedene Dinge auf möglichst viele unterschiedliche Weise zu erleben. Das heißt also Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen und Bewegen stehen im Vordergrund. Von zentraler Bedeutung dabei ist vor allem der zwischenmenschliche Kontakt, im Klartext also die Zuwendung von Mama, Papa und sonstigen Familienmitgliedern. 

Wie reagieren Babys auf Medien

Das in der Theorie so simpel klingende medienfreie Umfeld ist im hektischen Familienalltag zugegebenermaßen nicht immer so leicht herzustellen. Selbst, wenn es nur nebenbei ist, kommen Kinder meist zwangsläufig in Kontakt mit TV, Radio, Smartphone oder Laptop. Papa beantwortet noch schnell eine berufliche Mail am PC, während er das Baby im Arm hält. Mama telefoniert oder chattet während des Fütterns mit einer Freundin. Oder die älteren Geschwister schauen ihre Lieblingssendung im Fernsehen, während sich das jüngste Familienmitglied auf dem Teppich mit seinen Spielsachen beschäftigt. Auch wenn es nicht direkt den Anschein macht, Kinder spüren, wenn Medien mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird als ihnen selbst. Im Umkehrschluss reagieren sie auch selbst darauf, gleichwohl sie noch nicht verstehen, was es mit der Technik auf sich hat. Ihr angeborener Entdeckungsdrang lässt Babys ebenfalls grinsen, wenn sich der Rest der Familie eine witzige Sendung ansieht oder sie versuchen mit den kleinen Fingern auf dem Smartphone zu tippen, sobald sie es nur vorgemacht bekommen. Nichtsdestotrotz kann es schnell vorkommen, dass es ihnen zu viel wird, schließlich handelt es sich um sehr starke Reize, die keinesfalls auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt sind. Es ist gut möglich, dass sie nervös, wütend oder erschöpft reagieren und zu weinen beginnen. 

Babygerechter Medienumgang

Die goldene Regel für einen kindgerechten Umgang mit Medien in der Familie ist, dass du dein Baby ihnen niemals unkontrolliert aussetzen solltest. Du selbst kannst Bilder und Nebengeräusche vom Fernsehen oder Radio wahrscheinlich gut ausblenden, das gilt jedoch nicht für deinen Sprössling. Folglich solltest du sehr genau beobachten, ob er sich wohlfühlt, wenn Stimmen aus dem Handy schallen, sich eine hektische Filmszene abspielt oder laute Musik im Radio läuft. Ist das nicht Fall, ist es besser alle Geräte einfach auszuschalten. Babys brauchen eine individuelle Mischung aus Anregung und Ruhe. Letztere kann durch Medien schnell negativ beeinflusst werden. Wahrscheinlich passt es nicht wirklich zu deinen eigenen Gewohnheiten aber besonders im ersten Lebensjahr ist es die klügste Entscheidung dein Kind von elektronischen Medien möglichst fernzuhalten und stattdessen auf den altmodischen Unterhaltungsklassiker, dem Buch, zu setzen. Im Verlauf der ersten Lebensmonaten geht es primär darum, dein Baby langsam an die verbale Kommunikation heranzuführen. Es wird schnell damit beginnen Mimik, Körpersprache und Tonfall beim Gegenüber zu erkennen und zu unterscheiden. Bei diesem sensiblen Lernprozess stören schnell über den Monitor flackernde Bilder nur. Ein Bilderbuch bietet dagegen die Chance Bilder langsam und in Begleitung deiner behutsamen Erklärungen anzusehen und wirken zu lassen. Deinem Kind ein kleines Lied vorzusingen ist ebenfalls eine schöne Option, um die sprachliche Entwicklung zu fördern und ist deutlich entspannender als die wummernden Bässe der Charts im Radio. 

Langsames Heranführen 

Wie du siehst sind zwei Aspekte bei Umgang mit Medien besonders entscheidend. Erstens sollte es sich stets um eine kindgerechte Art von Reiz halten, die Bildfolge im Fernsehen ist zum Beispiel viel zu schnell für heranwachsende Babygehirne, und zweitens sollten sie, wenn möglich, in Begleitung von Erwachsenen konsumiert werden. Im Optimalfall steht die zwischenmenschliche Interaktion dabei sogar im Vordergrund. Trotzdem ist es völlig in Ordnung dein Kind mit der Zeit an bestimmte Medien heranzuführen. Im zweiten Lebensjahr ist die kognitive Entwicklung so weit fortgeschritten, dass ihr euch gemeinsam etwas anspruchsvolleren Büchern widmen oder alternativ auch mal eine Bilderbuch-App auf dem Tablet oder Smartphone anschauen könnt. Gut geeignet sind auch kindgerechte Geschichten von einer CD oder ein entsprechender Podcast. Auf diese Art kann sich dein Kind ganz auf die akustische Wahrnehmung konzentrieren. Jedoch sollten Hörmedien in diesem Alter nicht mehr als 30 Minuten genutzt werden. Der Leitsatz „die Menge macht das Gift“ trifft auf Medien ganz besonders zu, insbesondere für Fernsehen, YouTube und andere Bewegtbildmedien. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass deren Konsum im Alter von 0 bis 2 Jahren schädlich sein kann. Studien zufolge wird dadurch die sprachliche Entwicklung gehemmt, der Schlaf gestört und der Austausch mit den Eltern behindert. Derlei Medien sind gewissermaßen das Anti-Buch und dein Kind sollte auf keinen Fall mehr als 20 Minuten pro Tag mit ihnen in Kontakt kommen, am besten gar nicht. Gleiches gilt im Übrigen für Handys und Computerspiele. 

Keno
Keno