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16.08.2020
Erziehung

Wie du deinem Kind am besten das Essen beibringst

Die Nahrungsaufnahme als solche ist für dein Baby ein angeborener Instinkt. Aber wie du sicher weißt, sind die Bedürfnisse und Geschmäcker der kleinen Gourmets sehr unterschiedlich, ebenso wie die Gepflogenheiten am Tisch. Beim Essen geht es um mehr als um die bloße Zufuhr von Nahrung. Das gemeinsame Mahl ist ein elementarer Bestandteil des Familienlebens und nimmt vom Einkauf bis zum Abwasch eine Menge Zeit in Anspruch. Kommt ein neues Familienmitglied hinzu, ist es naheliegend, dass es in die Gewohnheiten und Rituale eingebunden wird. So steht auch essen lernen auf dem Programm. Wie das am besten funktioniert, erfährst du in diesem Beitrag. 

Richtig essen lernen 

Die erste Phase des Essenlernens zeichnet sich zumeist dadurch aus, dass sich neben dem Teller und auf dem Boden mehr Essen befindet als im Mund deines Sprösslings. Immer wieder neue Lebensmittel auszuprobieren macht einfach einen Riesenspaß und ein bloßer Geschmackstest befriedigt die Neugier keinesfalls. Nein, es muss ausgiebig mit der Nahrung gespielt und getestet werden, wie sie sich anfühlt. Für Kinder ist das eine tolle und lehrreiche Erfahrung. Für dich als Elternteil sind diese Experimente jedoch mit ausgiebigem Putzen und sauber machen verbunden. Vielleicht hast du ja Glück und dein Baby interessiert sich schon früh auch für das bereitliegende Besteck. Diese Gelegenheit kannst du nutzen, um es langsam an die Nahrungsaufnahme mit einem Löffel heranzuführen. Bevor wir uns dem Lernprozess widmen - lass dir gesagt sein, dass es so oder so chaotisch sein wird, egal wie talentiert dein Nachwuchs auch sein mag. Dennoch wirst du früher oder später feststellen, wie sich die Koordinationsfähigkeit und die Motorik verbessern. Dadurch werden die Pfützen und Nudelreste abseits des Tellers kleiner werden und dein Kind macht einen Sprung, der sich allgemein positiv auf die Entwicklung seiner Fähigkeiten auswirkt. 

Wann sollte dein Kind mit am Tisch sitzen

Mit circa sechs Monaten zeigen Babys ein immer größer werdendes Interesse am Essverhalten der Eltern und Geschwister. Dabei spielt das Nachahmen eine große Rolle. Das was Mama und Papa essen, wollen sie natürlich auch unbedingt selbst probieren. Alles was in die kleinen Babyhände gerät, wird erstmal gründlich in den Mund genommen, denn dieser ist ebenfalls ein wichtiges Tastorgan. Das ist beim Essen lernen natürlich ein Vorteil. Sobald ihr mit der Beikost startet, was meist ungefähr ab dem 4. Monat der Fall ist, kann dein Kind mit am Tisch sitzen. Das dient der frühzeitigen Gewöhnung an den Ort der Nahrungsaufnahme und fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Familie. Bis das Kleine alleine sitzen kann, ist es in einer Babywippe oder auf einem speziellen Stuhlaufsatz, der direkt am Hochstuhl befestigt werden kann, am sichersten. Wenn dein Baby sicher sitzen kann, darf es ruhig auf einem Hochstuhl Platz nehmen. Um sich an die verschiedenen Geschmäcker und Konsistenzen zu gewöhnen, sollte dein Sprössling mundgerechte Häppchen vom Familienessen gereicht bekommen. Dabei musst du natürlich darauf achten, dass du keine Lebensmittel verwendest, die für Babys und Kleinkinder nicht geeignet sind. Auf diese Art gelingt eine entspannte und spielerische Gewöhnung an das Essen zu Tisch. Trotzdem spielen die Brust der Mutter, das Fläschchen und der Babybrei erstmal weiterhin die Hauptrolle. 

Übung macht den Meister

Zeigt dein Sprössling erst einmal Interesse am Essbesteck, solltest du diese Neugier fördern und ihm einen kindgerechten Löffel in die Hand drücken. Dieser sollte aus schadstofffreiem Plastik oder aus Holz sein. Allgemein ist bruchfestes Kindergeschirr zu empfehlen, da es jederzeit sein kann, dass dein Kind testen möchte, wie sich der Teller verhält, wenn er auf den Boden fällt. Zu Beginn werden die ersten Essversuche noch sehr viel Geduld erfordern. Bei ein- bis eineinhalbjährigen Kindern klappt das selbstständige Löffeln des Breis dagegen schon häufig recht gut. Zweijährige sollte dann langsam aber sicher halbwegs ordentlich den Löffel schwingen können. Im dritten Lebensjahr dürfen sich dann Messer und Gabel dazu gesellen, in kindgerechter Ausführung versteht sich. Hand in Hand mit dem Erlernen der korrekten Besteckführung gehen auch die Tischmanieren. Es macht Sinn, die Kleinen parallel zur Motorik schon mal ein wenig an die gängigen gesellschaftlichen Normen und Regeln heranzuführen. Natürlich solltest du keinesfalls zu streng sein und mit deinem Kind schimpfen, wenn mal was daneben geht, vor allem nicht in sehr jungen Jahren. Dennoch lohnt es sich aber ein paar Gepflogenheiten schon früh spielerisch zu fördern. Mit ungefähr drei bis vier Jahren sind die meisten Kinder in der Lage, Tischmanieren zu verstehen und umzusetzen. 

Der Ton macht die Musik

Es geht beim Erlernen des Umgangs mit Besteck, der Tischregeln und allem was dazu gehört auf keinen Fall darum, möglichst schnell kleine Aristokraten heran zu ziehen. Es geht vielmehr um Erfahrung, Entwicklung und Spaß am Entdecken der eigenen Fähigkeiten. Wenn du selbst das richtige Verhalten vorlebst, wird sich dein Kind viel von dir abschauen. Die Vorbildfunktion der Eltern und Geschwisterkinder ist nicht zu unterschätzen. Wenn du möchtest, dass dein Kind lernt, sich angemessen zu verhalten, müssen auch alle anderen Familienmitglieder die Tischregeln befolgen. Das Smartphone sollte nicht unbedingt am Tisch verwendet werden und der Fernseher bleibt besser auch aus. Bitte und Danke sagen sowie das Händewaschen vor dem Essen sollten ebenfalls aktiv vorgemacht und gezeigt werden. Regeln sind für dein Kind richtig und wichtig - nicht aber übertriebene Strenge und Disziplin. Ansonsten verliert dein Sprössling sicherlich schnell die Freude am Lernen. Es ist wichtig, dass du darauf achtest, wie du mit deinem Kind kommunizierst. Falls dem Nachwuchs etwas nicht gelingt, solltest du es eventuell besser erklären oder vormachen und dabei behutsam und geduldig sein. Generell ist positiver Ansporn der Schlüssel zum Ziel. Lob und Motivation sind dabei essentiell. Wie das gemeinsame Mahl innerhalb der Familie aussieht, kannst du aber prinzipiell frei nach deinen Vorstellungen und Werten gestalten. 

Zoé
Zoé