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22.08.2021
Ernährung

Fläschchen richtig zubereiten - Mit dieser Checkliste geht nichts schief

Deinem Sprössling das Fläschchen zuzubereiten sollte eher eine der leichteren Übungen sein, oder? Falsch gedacht! Denn bei dieser scheinbar so simplen Aufgabe sind viele junge Eltern immer wieder überfordert und fragen sich, wie sie es richtig anstellen. Mit unserer Checkliste vermeidest du unnötige Fehler und wirst Profi in der Zubereitung von Fläschchen.

Die Wahl des Milchpulvers

Der erste Schritt ist die Auswahl der Flaschennahrung. Diese sollte zur Lebensphase deines Babys passen und seine Bedürfnisse optimal stillen. Ebenso wie in ihrer Zusammensetzung unterscheiden sich die Milchprodukte auch bezüglich ihrer Zubereitung. Dementsprechend solltest du die Verpackung beziehungsweise die beiliegende Anleitung gründlich durchlesen und dich genau an die dort beschriebenen Mengenangaben halten. Die zubereitete Menge kannst du natürlich, je nachdem wie hungrig dein Nachwuchs ist, in ihren Verhältnissen anpassen. Im Zweifelsfall ist es besser, etwas zu viel, als zu wenig anzurühren – das ist deutlich praktischer, als den ganzen Ablauf nochmal von vorne zu beginnen, falls dein Kleines einen besonders gefräßigen Tag hat.

Die richtige Ausstattung

Um die Ernährung mit dem Fläschchen richtig anzugehen, ist es nötig, dass du dich um ein paar wichtige Utensilien kümmerst und dir die richtige Ausrüstung zulegst. Hierbei wirst du dich mit ein paar grundlegenden Fragen konfrontiert sehen:

  1. Wie viele Fläschchen brauche ich?
    Im Durchschnitt wird dein Sprössling circa vier bis sechs Mahlzeiten aus dem Fläschchen pro Tag vertilgen. Dabei müssen auch jedes Mal die gleichen hygienischen Maßnahmen durchgeführt werden, was manchmal etwas lästig, aber dennoch oft erforderlich ist. Vielen Kinderärzten zufolge ist es nicht nötig Fläschchen und Sauger nach jeder Nutzung komplett zu sterilisieren, jedoch wird dies oft trotzdem so gehandhabt. So oder so ist es sinnvoll, fünf bis sechs Fläschchen inklusive der gleichen Anzahl an Saugern im Bestand zu haben. So hast du immer ein Exemplar griffbereit, falls es mal schnell gehen muss.

  2. Welche Fläschchengröße brauche ich?
    In sehr jungem Alter ist der Bedarf an Milchnahrung noch nicht all zu hoch und beschränkt sich auf ungefähr 100 bis 150 ml. Das kann sich jedoch schnell ändern, denn dein Nachwuchs wird viele Wachstumsschübe haben und braucht dafür stetig mehr zu trinken. Schneller als du gucken kannst, sind es dann plötzlich 200 bis 300 ml, die pro Mahlzeit geleert werden. Demnach ist es zu empfehlen einfach von Beginn an auf größere Fläschchen zu setzen. Ein, zwei kleinere Modelle, aus denen dein Baby später Wasser oder Tee trinken kann, eignen sich als Ergänzung.

  3. Welches Material sollte das Fläschchen haben?
    Im Vergleich zu früheren Zeiten enthalten Plastikflaschen inzwischen nicht mehr den Weichmacher BPA, welcher als wahrscheinlich krebserregend gilt. Folglich musst du auch nicht mehr auf die deutlich schwereren und zerbrechlicheren Glasflaschen setzen, sondern kannst bedenkenlos die leichten und praktischen Plastikflaschen nutzen. Vorsicht ist geboten, wenn die Plastikflasche nach einiger Zeit sehr viele Kratzer und Schrammen hat, da dort das Risiko für Bakterienansammlungen groß ist.

  4. Welchen Sauger brauche ich?
    Die beiden weitverbreitetsten Materialien für die Herstellung von Saugern sind Latex, das weich ist, dafür aber schnell Risse und Löcher bekommt und Silikon, welches durch Langlebigkeit glänzt, jedoch auch härter ist. Welches Material deinem Kind besser gefällt, gilt es auszuprobieren. Manchmal kommen auch Unverträglichkeiten gegen bestimmte Materialien vor, was selbstverständlich ebenso berücksichtigt werden muss. In jedem Fall sollten Sauger etwa alle drei Monate ausgewechselt werden (oder eben, wenn sie kaputt sind). Zu beachten ist dabei, dass bei vielen Herstellern nur die hauseigenen Sauger mit dem Fläschchen kompatibel sind. Es muss also immer passend gekauft werden. Auch in ihrer Form unterscheiden sich die Sauger. Zu einen gibt es die sogenannten orthodontischen Sauger, die eine flache und kiefergerechte Form besitzen. Dagegen sind Sauger in Kirschform eher rund und somit der Brustwarze der Mutter nachempfunden. Letztere eigenen sich besonders gut, falls du gleichzeitig noch stillst und das Fläschchen gibst. Dein Baby ist weniger irritiert, wenn sich die beiden Nahrungsquellen ähnlich anfühlen. Ein weiteres Unterscheidungskriterium bei Saugern ist die Lochgröße. Je nach Lebensphase des Kindes gibt es geeignete Größen, die bei den Herstellern meist Bezeichnungen wie 1, 2 oder S, M, L  haben. Darüber hinaus beeinflusst auch die Konsistenz der Milch, wie viel durch das Loch strömt. Es gibt einen einfachen Test, wie du den optimalen Milchfluss prüfen kannst. Halte dazu einfach die Flasche senkrecht nach unten und zähle die herausströmenden Tropfen. 2 bis 3 Tropfen pro Sekunde sollten es sein. Ist der Milchfluss zu groß, kann sich dein Baby verschlucken. Außerdem sollte es sich auch noch etwas anstrengen müssen, da der natürliche Drang zum Saugen ohnehin groß ist.

Sauberkeit hat Vorrang

Wie bereits erwähnt ist die Beachtung der Hygiene für dein Baby von großer Bedeutung, da sein Immunsystem bei weitem noch nicht seine volle Funktionsfähigkeit erreicht hat. Hier ist also Sorgfalt gefragt. Diese Punkte gibt es zu beachten:

  • Du musst angebrochenen Packungen unbedingt gut verschließen und darfst sie nicht in den Kühlschrank stellen. Dazu unbedingt die Packungsbeilage lesen. Eine nicht sachgerechte Lagerung fördert die Bildung von schädlichen Bakterien, die das empfindliche Verdauungssystem von Babys schnell durcheinanderbringen oder ihm sogar schaden können.

  • Am besten ist es, auf frisches Leitungswasser für die Zubereitung zu setzen. Dazu einfach den Hahn für ein paar Sekunden aufdrehen, damit das abgestandene Wasser aus der Leitung fließen kann. Falls du dir unsicher bist, ob das Leitungswasser bei dir trinkbar ist, informiere dich am besten bei deiner Hausverwaltung bzw. dem Vermieter. Alternativ gibt es auch für Babynahrung geeignetes Wasser im Supermarkt.

  • Bei der Reinigung von Fläschchen und Saugern solltest du die Spülmaschine auf mindestens 65 Grad stellen oder heißes Wasser plus Spülmittel nutzen.

  • Zu guter Letzt muss unbedingt in regelmäßigen Abständen eine Sterilisation durchgeführt werden. Dazu einfach die Fläschchen und Sauger für 10 Minuten in einen Topf mit kochendem Wasser legen oder einen eigens dafür produzieren Vaporisator nutzen.

Die Zubereitung Schritt für Schritt

  1. Wasche dir gründlich die Hände und sorge dafür, dass du die Zubereitung auf einer sauberen und hygienischen Fläche durchführst.

  2. Befülle nun das Fläschchen mit etwas kaltem und etwas heißem Wasser. Damit das Milchpulver keine Klümpchen bildet, sollte die Temperatur nicht zu hoch, aber auch nicht zu niedrig sein. Jetzt befüllst du das Fläschchen ungefähr bis zur Hälfte.

  3. Dann kommt das Milchpulver hinzu. Damit nicht zu viel danebengeht macht es Sinn, einen kleinen Trichter oder Ähnliches zu verwenden. Den gibt es bei vielen Herstellern von Milchnahrung oft dazu.

  4. Als nächstes musst du die Milch gründlich umrühren. Mit einem langen Kunststofflöffel funktioniert das in der Regel bestens. Am Ende sollten keine Klümpchen mehr vorhanden sein. Schütteln anstelle des Rührens geht auch, das Fläschchen sollte danach aber etwas stehen, damit keine Luftbläschen mehr enthalten sind. Schluckt dein Sprössling zu vielen Luft, steigt die Wahrscheinlichkeit für Blähungen und reichlich Bäuerchen. Zu häufiges Aufstoßen kann einen Reflux begünstigen.

  5. Miss oder fühle nun, wie warm das Fläschchen ist und fülle entsprechend mit warmem oder kaltem Wasser bis zur Markierung auf.

  6. Die Temperatur der angerührten Milch sollte maximal 37 Grad betragen. Dementsprechend musst du testen, ob sie nicht zu heiß geworden ist. Hierzu kannst du ein spezielles Thermometer einsetzen oder die Tropfenprobe durchführen. Bei diesem Test gibst du einfach ein paar Tropfen auf die Innenseite deines Handgelenks. Dort ist die Haut sehr dünn und du kannst die Temperatur gut fühlen. Diese ist optimal, wenn du die Tröpfchen kaum spürst, da die Körpertemperatur ebenfalls meist bei etwa 37 Grad liegt. Ist das Fläschchen noch zu heiß, lass es einfach eine kurze Zeit stehen oder kühle es unter kaltem Wasser von außen etwas ab. Umgekehrt funktioniert auch ein heißes Wasserbad, falls die Milch etwas zu kühl geworden ist.

  7. Jetzt hast du ein fertiges und einsatzbereites Fläschchen, mit dem du dein Baby füttern kannst. Auch, wenn es sich nach vielen Informationen anhört, wird dir der ganze Ablauf nach einen kleinen Eingewöhnungszeit leicht von der Hand gehen. Die genaue Beschreibung der einzelnen Schritte dient lediglich dem Zweck, sich die richtige Routine von Beginn an fehlerfrei anzugewöhnen. 

Tipps, die das Füttern erleichtern

Nicht nur die richtige Zubereitung des Fläschchens wirkt sich auf das Wohlbefinden deines Kindes aus. Es gibt auch einige Aspekte, die das anschließende Füttern beeinflussen. Damit das Trinken aus der Flasche möglichst angenehm verläuft, haben wir ein paar Tipps und Tricks für dich.

  1. Körperliche Nähe
    Was beim Stillen ganz automatisch der Fall ist, ist auch beim Fläschchengeben wichtig. Dein Baby wird spüren, dass das Fläschchen kein Teil von Mamas Körper ist, daher solltest du umso mehr darauf achten, möglichst viel Körperkontakt herzustellen und Zärtlichkeiten auszutauschen. Der positive psychologische Effekt wurde in vielen Studien nachgewiesen.

  2. Angenehme Atmosphäre schaffen
    Sich an das Fläschchen zu gewöhnen, fällt manchen Kindern leicht, anderen dagegen weniger. Du kannst deinen Sprössling unterstützen, indem du eine vertraute Umgebung aufsuchst, in der er sich wohlfühlt und entspannen kann. Außerdem wird er nach dem eifrigen Trinken sicher das ein oder andere Mal zufrieden einschlafen und auch dir wird es gut tun, die Situation zu nutzen, um ein wenig zur Ruhe zu kommen.

  3. Natürliche Reflexe fördern
    Babys verfügen über einen angeborenen Saugreflex, der sowohl beim Stillen sowie auch bei der Ernährung mittels Fläschchen stimuliert wird. Du darfst deinem Kind den Sauger nicht unmittelbar in den Mund schieben, vielmehr sollte es selbst danach schnappen. Analog zum Stillen kannst du die Unterlippe mit dem Sauger leicht berühren, um den Durst anzuregen. Nimmt dein Kleines den Sauger an, sollte dieser oberhalb der Zunge sein. Das kommt den Bedingungen bei Stillen möglichst nah.

Aufbewahrung von Fläschchen

Falls du jetzt dachtest, dass du Fläschchen einfach auf Vorrat zubereiten kannst, um später etwas Zeit zu sparen, bist du leider auf dem Holzweg. Sie müssen immer frisch zubereitet werden. Das gilt auch für unterwegs. Die Faustregel lautet: Fläschchen können nicht länger als 30 Minuten aufbewahrt werden, da die Gefahr der Bakterienbildung sonst einfach zu groß wird. Kleine Pausen für das Bäuerchen zwischendurch sind also in Ordnung. Morgens die Tagesration in einem Zug erledigen dagegen nicht. Seid ihr gemeinsam unterwegs, musst du dich also darauf einstellen, diverse Utensilien für die Zubereitung to go mitzunehmen. Folgende Aspekte solltest du dir, bevor ihr euch auf den Weg macht, vor Augen führen.

  1. Hast du ausreichend Fläschchen dabei?
    Mach dir vorher Gedanken, wie lange ihr unterwegs sein werdet und wie häufig dein Nachwuchs aller Wahrscheinlichkeit nach Hunger haben wird. Dabei solltest du auch berücksichtigen, ob du die Möglichkeit hast, Fläschchen und Sauger unterwegs zu reinigen. Falls nicht, nimm lieber einen Satz mehr mit.

  2. Wie lange reicht das Milchpulver?
    Je nachdem wie lange ihr unterwegs seid, muss auch die Menge an Milchpulver kalkuliert werden. Bei längeren Reisen solltest du vorher recherchieren, ob am Zielort Milchnahrung von deinem bevorzugten Hersteller verfügbar ist. Hat sich dein Baby erst einmal an eine bestimmte Sorte gewöhnt, wird es möglicherweise andere Produkte ablehnen.

  3. Wie ist es um die Wasserversorgung bestellt?
    Gibt es unterwegs die Möglichkeit an geeignetes Trinkwasser zu kommen und Wasser zu erhitzen? Diese Faktoren beeinflussen, ob du eventuell eine Thermoskanne heißes Wasser und eine Flasche mit kaltem Wasser mitnehmen musst. Beispielsweise bietet ein Tag am Strand meist keine Möglichkeit an brauchbares Wasser zu kommen, wenn du es nicht selbst mitbringst.

  4. Ist für Sauberkeit gesorgt?
    Auch außerhalb der eigenen vier Wände ist Hygiene selbstverständlich wichtig. Versuche daher, die benötigten Utensilien immer in einer extra dafür vorgesehen Tasche aufzubewahren, wenn ihr unterwegs seid. Außerdem solltest du dir vorab Gedanken machen, wann und wo du sie sterilisieren kannst. Nach dem Ausflug sollten benutzte Fläschchen und Sauger extra gründlich gesäubert werden. Bakterien und Keime nutzen die Zeit unterwegs gerne für ihre Verbreitung auf Milchresten.

Mit diesen Informationen hast du dir nun ein breites Spektrum an Wissen rund um das Thema Fläschchen angeeignet. Darüber hinaus ist es aber ebenso wichtig, dass du selbst ein Gespür dafür entwickelst, welche Nahrung deinem Baby guttut, wann es sich wohlfühlt und welche Faktoren ihm möglicherweise Probleme bereiten. Hast du Fragen oder Bedenken, zögere nicht dich jederzeit an deinen Kinderarzt bzw. deine Kinderärztin oder Hebamme zu wenden.

Zoé
Zoé