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17.10.2021
Familienalltag & Urlaub

Wenn andere plötzlich alles besser wissen – So gehst du am besten mit ungefragten Ratschlägen zu Schwangerschaft, Familienleben & Co. um!

Was bereits in der Schwangerschaft beginnt, wird während der ersten Lebensjahre deines Nachwuchses oftmals noch schlimmer: ungefragte Kommentare und die Einmischung in die Erziehung. Sobald ein Baby unterwegs ist, hagelt es Ratschläge von allen Seiten – aber wer hat eigentlich danach gefragt? Genau: niemand. Zumindest in den meisten Fällen. Wir zeigen dir, wie du damit souverän umgehen kannst!

Menschen, die auf einmal zu Erziehungsexpert:innen werden

Es ist fast nicht zu glauben, wie viele Leute auf einmal alles über die Themen Schwangerschaft, Erziehung und Familie besser zu wissen scheinen – und weil es meist wirklich nicht mehr als der Glaube an das Besserwissen ist, solltest du auch nicht auf alles hören. Für das Abgeben solcher Kommentare sind manche Personengruppen nämlich anfälliger als andere…

Großeltern und ihre erfolgreichen Erziehungsmaßnahmen

Sobald die eigenen Kinder Eltern werden, ist es schwer, die Erziehung abzuschließen und loszulassen. Schließlich hat man so viel Erfahrung und Wissen angesammelt! Leider vergessen die Großeltern deines kleinen Lieblings dabei häufig, dass ihre Ansichten zum Teil veraltet und bereits überholt sind. Neben typischen Verwöhn-Attacken kommen dann gern mal Kommentare wie:

  • „Schreien lassen stärkt die Lungen!“

  • „Wenn du jedes Mal springst, wenn dein Baby weint, erziehst du nur einen kleinen Tyrannen!“

  • „Das Kind braucht mal was Vernünftiges zu essen!“

  • „Das Baby kriegt ja gar keine Luft im Tragetuch – und außerdem einen krummen Rücken!“

  • „Wenn es nicht langsam im eigenen Bett schläft, werdet ihr das Kind nie aus eurem Bett bekommen!“

  • „In dem Alter wart ihr schon längst trocken!“

  • „Ist das Kind auch warm genug angezogen?“

Obwohl es manchmal schwer zu glauben ist, meinen es die Großeltern dennoch nur gut. Deswegen ist es wichtig, die eigene Meinung zwar deutlich und bestimmt zu vertreten, aber auch auf die Gefühle der anderen zu achten. „Ich-Sätze“ eignen sich dafür am besten. Äußere dich offen zu den Gefühlen, die ungefragte Ratschläge bei dir auslösen. Sätze wie „Ich bin dir dankbar für deine Hilfe, fühle mich aber von dir bevormundet“ sind ein guter Einstieg in ein klärendes Gespräch.

Freund:innen und ihre Ratschläge

Bei diesen und anderen nahestehenden Personen muss man unterscheiden zwischen Leuten, die eigene Kinder und dadurch entsprechende Erfahrungen haben, und denen, welche schlichtweg alles besser zu wissen scheinen, obwohl sie selbst keinerlei Ahnung haben. Bei Letzteren häufen sich zumeist folgende Sprüche:

  • „Dein Kind muss doch nicht ständig an dir kleben!“

  • „Merkst du nicht, dass dein Kind dich ständig um den Finger wickelt?“

  • „Es sieht ja aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen – mein Kind dürfte niemals im Wohnzimmer spielen. Dafür gibt es doch Kinderzimmer!“

Hierbei ist es wichtig, nachzuhaken und auf die Kommentare einzugehen. Das hilft meistens, die Ursache solcher Ratschläge herauszufinden. Vermissen deine Freund:innen vielleicht die alten Zeiten? Fühlen sie sich vernachlässigt? Diese Probleme bedeuten zwar nicht, dass du etwas an deinem Verhalten ändern solltest, doch eine ehrliche Unterhaltung unter Freund:innen kann bereits viel bewirken.

Bei dir nahestehenden Personen, die dir ungefragt Tipps geben, welche sie durch ihre eigenen Kinder gelernt haben, ist es ähnlich wie bei den Großeltern: gut gemeint, aber leider ziemlich nervig. Sprich das Thema am besten in einem ruhigen Moment an und mach deinen Freund:innen deutlich, dass du momentan gut zurechtkommst und keine Ratschläge brauchst – dass du aber zu gegebener Zeit gern darauf zurückkommst und dann gezielt nachfragst.

Der Konkurrenz-Kampf unter Eltern

  • „Was, dein Kind spielt kein Instrument? Aber musikalische Früherziehung ist doch so wichtig! Also meine Kleine geht schon seit zwei Jahren in die Flötengruppe!“

Mit Sätzen wie diesem drücken andere Elternteile gern aus, dass diese ihren Nachwuchs für etwas Besseres halten. Dieses Angeben beinhaltet leider stets eine indirekte Kritik. Hier ist es wichtig, ruhig zu bleiben und keine Diskussion zu entfachen – in den häufigsten Fällen sind diese sowieso sinnlos. Der kürzeste Weg, das Thema abzuschließen, ist mit einem einfachen „Danke für den Tipp. Ich denke darüber nach.“ Den Rest kannst du dir dann einfach denken ;-)

Sogar Fremde wissen auf einmal alles besser

Es ist ein typisches Beispiel im Supermarkt: Dein kleiner Spatz und du steht an der Kasse und diskutiert, ob der Schokoriegel gekauft wird oder nicht. Das Geschrei ist natürlich groß und laut! Als wäre diese Situation nicht schon anstrengend genug, schalten sich dann auf einmal fremde Leute von allen Seiten ein und machen Kommentare wie:

  • „Was für ein verzogenes Kind!“

  • „So ein Ärger wegen eines einzelnen Schokoriegels!“

  • „Nun geben Sie dem Kind doch einfach, was es will! Ein bisschen Schokolade hat noch niemandem geschadet.“

Diese Art von Menschen ist häufig unbelehrbar und mag es, anderen ungefragt die eigene Meinung mitzuteilen. Da bringt auch selten eine Diskussion etwas – diese würde nur bewirken, dass du dich länger als nötig in dieser unangenehmen Situation befinden würdest. Der Drang, die eigene Entscheidung zu erklären, ist zwar groß, doch der schnellste und unkomplizierteste Weg ist der schlichte Satz „Danke, ich komme mit der Situation zurecht.“

Fazit

Schwangerschaft, Erziehung sowie eine Familienführung, ohne dass sich andere einmischen und ihre Kommentare dazu abgeben, existiert leider nicht. Es ist wichtig, dass man als Elternteil lernt damit umzugehen, um nicht jedes Mal Frust aufkommen zu lassen. Hier kann eine offene sowie ehrliche Kommunikation mit den entsprechenden dir nahestehenden Personen viel bewirken. Reflektiere aber auch dein Verhalten: In welchen Momenten wirst du vielleicht sogar selbst zu einer der Personen, die gern mal einen Kommentar anderen Eltern gegenüber macht? Manchmal sind andere Meinungen und Hinweise ja auch hilfreich – sie sollten jedoch zu dem gegebenen Zeitpunkt erwünscht sein. Man sollte sich von nervigen Sprüchen aber auch nicht davon abhalten lassen, die Hilfe anderer anzunehmen. Ein anderer Blickwinkel bewirkt teilweise Wunder!

Keno
Keno