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26.01.2023
Entwicklung

Wieso dein Baby zu Fremdeln beginnt - nur mit der Ruhe!

Was ist denn da plötzlich los? Oma und Opa kommen zu Besuch, möchten ihr Enkelchen gern auf den Arm nehmen und ordentlich kuscheln. Ganz plötzlich hat das Kleine damit aber ein großes Problem und fängt panisch an zu weinen – das kommt quasi über Nacht. Das ist aber kein Grund zur Sorge oder sogar Panik! Dabei handelt es sich nämlich um die Phase des Fremdelns. Was genau dahinter steckt und was du noch über das Thema wissen musst, verraten wir dir hier.

Was ist das Fremdeln?

Das Fremdeln des Babys wird auch als 'Achtmonatsangst' bezeichnet, da die meisten Kinder ab dem achten Lebensmonat damit beginnen, fremden Personen vorerst skeptisch entgegenzutreten. Manchmal tritt es auch schon früher auf. Was sich zunächst sehr negativ anhört, ist jedoch ein toller Schritt für das Kind! Es hat eine wunderbare Entwicklung gemacht und kann nun fremde Personen von liebgewonnenen, bekannten Menschen unterscheiden. Ab jetzt bekommen die Kleidungsstücke mit „I Love Mama & Papa“-Print nochmal eine schönere Bedeutung!

Die Angst und Skepsis gegenüber der anderen Person halten aber natürlich nicht ewig an. Vielmehr braucht das Baby jetzt etwas Zeit, die anderen Menschen vorsichtig und geschützt zu beobachten, um sich mit diesen anzufreunden. Das kann auch Personen betreffen, welche das Kind eigentlich vorher kannte und stets begrüßte, wie beispielsweise die eigenen Großeltern. Das liegt unter anderem an der verbesserten Fähigkeit Gesichter zu erkennen und diese mit charakteristischen und für die Personen typischen Eigenschaften zu verknüpfen. Des Weiteren kann es sein, dass dein Kind im Alter zwischen zwei und drei Jahren nochmals intensiv fremdelt. Danach nimmt es meist ab, da Kinder dann über andere Bewältigungsstrategien verfügen.

Was dahinter steckt

Zu allererst ist es wichtig zu sagen, dass die Ursachen zwar noch nicht hundertprozentig geklärt sind, dass Fremdeln aber auf keinen Fall die Folge eines Erziehungsfehlers ist! Wenn ein Kind noch nicht weiß, wie es eine Person bewerten soll, wird erstmal die Sicherheit und Geborgenheit der Eltern gesucht. Das Vertraute dem Unbekannten vorzuziehen ist eine völlig nachvollziehbare Reaktion, die wir auch im Erwachsenenalter oft noch zeigen.

Während des ersten Dreivierteljahr des Lebens entwickeln Sprösslinge eine Verständigungsform mit ihren Eltern. Diese besteht aus Gesten, Lauten, Mimik, Gerüchen und Berührungen und kann dementsprechend nicht imitiert werden – da können Oma, Opa oder andere Bekannte und Freund:innen der Familie sich noch so viel Mühe geben! Das ist ein großartiger Schritt in der Entwicklung deines Babys. Nun bekommt es langsam ein Gefühl für zwischenmenschliche Beziehungen, kann besser kommunizieren und die Personen in seinem Umfeld differenzierter wahrnehmen.

Wie fremdeln Babys?

Es gibt ganz bestimmte Anzeichen dafür, dass dein kleiner Liebling fremdelt. Die Achtmonatsangst macht sich etwa durch viel Weinen und Quengeln bemerkbar, sobald jemand anderes als die Mutter oder der Vater den Raum betritt. Zudem verweigern die Kleinen in dieser Zeit gerne den Kontakt, verhalten sich eher abweisend und starren andere Personen im Raum oftmals wie versteinert an. Manchmal beginnen sie sogar lauthals zu weinen, wenn sie einen anderen Menschen nicht erkennen. Die gesamte Körpersprache drückt aus, dass sie ihnen bloß nicht zu nahe kommen sollen – angelacht werden nur noch die sehr bekannten Gesichter, wie die der Eltern.

Jetzt wird das Knöpfchen den engen Kontakt zu dir suchen, insbesondere in Situationen, in denen noch andere Personen anwesend sind. Es wird dich als Elternteil kaum mehr loslassen wollen, sich in deinen Armen verkriechen und bei dir Schutz suchen. Sobald dein Nachwuchs diesen bei dir findet, ist es häufig so, dass er wieder vergnügt wirkt und die unbekannte Person interessiert mustert – schließlich sind Babys von Natur aus neugierig.

Warum fremdeln manche Babys nicht?

Das Fremdeln der Babys kommt tatsächlich in den meisten Kulturen vor und tritt immer in ähnlichem Alter auf. Dennoch agiert jedes Kind unterschiedlich und fremdelt dementsprechend verschieden stark – manche fremdeln sogar überhaupt nicht! Allgemein gibt es drei Faktoren, die das Fremdeln beeinflussen:

  • Die Persönlichkeit deines Kindes:

    Temperamente sind verschieden und sind zu einem nicht unerheblichen Teil genetisch festgelegt. Bereits im Säuglingsalter unterscheiden sich Babys darin, wie neugierig oder zutraulich sie sind. Die einen sind eher schüchtern und die anderen aufgeschlossen. Der gemeinsame Nenner beim Fremdeln ist, dass es immer ein Ausdruck für eine gute Beziehung zwischen Eltern und Kind ist, in der Mama und Papa als Ort der Geborgenheit angesehen werden.

  • Die Macht der Situation:

    In einer neuen Umgebung fremdeln die Kleinen meist stärker und häufiger. Wenn zu einem ungewohnten Umfeld noch fremde Menschen hinzukommen, sind Kinder logischerweise schnell überfordert. Zu Hause fremdeln sie meist weniger, da dies ihr gewohntes Terrain mit vertrauten Einrichtungsgegenständen ist und außerdem mit den Eltern assoziiert wird. Außerdem spielen die Erfahrungen eine große Rolle. Sprösslinge, die viel Besuch gewohnt sind, lassen sich nicht so leicht verunsichern wie Babys, die es gewohnt sind, im Kreise ihrer engen Familie zu sein.

  • Das Verhalten der Mitmenschen:

    Wer sich aufdrängt und dem Kind zu nah kommt löst Fremdeln aus. Hier ist Vorsicht geboten, auch wenn es eigentlich enge Verwandte wie Opa und Oma sind, die mit ihrem Enkelkind spielen wollen. Waren die Großeltern länger nicht zu Besuch, wird das Kleine sie vorerst wieder als neue Personen wahrnehmen.

Spielen alle drei Faktoren auf eine seltene Weise zusammen, kann es sein, dass sich die Fremdelphase deiner kleinen Maus nur ganz leicht äußert, beispielsweise durch das Runzeln der Stirn oder das Verziehen der kleinen Mundwinkel. Manchmal tritt sie aber auch nur in dem anfangs erwähnten Alter von zwei bis drei Jahren auf. Hier brauchst du dir keine Sorgen machen!

Nur im wirklichen Extremfall ist das fehlende Fremdeln deines Babys ein Zeichen für eine Bindungsstörung. Sprösslinge, die ohne feste Bezugsperson aufwachsen, zeigen generell weniger distanziertes Verhalten. Ausbleibendes Fremdeln kann aber ebenso ein besonders positives Signal sein, nämlich dafür, dass das Kind sich sicher fühlt und/oder außergewöhnlich gut mit fremden Eindrücken umgehen kann. Es ist also wichtig, das Verhalten unserer Kleinsten nicht zu überbewerten – es kann vieles bedeuten und ist nur in den allerseltensten Fällen Grund zur Beunruhigung. Falls du dir allerdings Sorgen machst, kannst du dir selbstverständlich professionellen Rat einholen!

Wie wirkt sich diese Phase auf den Schlaf meines Kindes aus?

Das Fremdeln wird sich nicht nur auf euren Alltag auswirken, sondern auch auf die Nächte. Dein Baby hat nun auch begriffen, dass es im Schlaf nicht bei den Eltern sein kann – und auch die schönste Einschlafhilfe kann die Lieblingsmenschen nicht ersetzen. Das führt nicht selten zu Träumen und zum Weinen in der Nacht. Wichtig ist es auch hier, dem kleinen Spatzen stets zur Seite zu stehen und so viel Schutz und Liebe zu spenden, wie es eben möglich ist. Außerdem ändert sich auch das Schlafverhalten der Kleinen ab dem achten Lebensmonat: Durch die vielen neuen Entdeckungen und Erfahrungen, welche das Kind tagsüber macht, kann der Schlaf viel intensiver werden. Auch hier kann es zu Träumen oder Unruhe kommen.

Was kann ich tun, wenn mein Baby fremdelt?

Natürlich ist dieser Entwicklungsschritt in einigen Situationen nicht gerade einfach zu handhaben. Jedoch solltest du dir dein Kind niemals dafür bestrafen, dass es plötzlich nicht mehr mit der Tante oder dem Opa schmusen oder interagieren möchte. Zudem raten wir davon ab, das Baby in dieser Phase zum Kontakt zu 'fremden' Personen zu zwingen. Vielmehr solltest du stets hinter deinem Kind stehen und in besonders aufregenden Situationen stets deinen Schutz anbieten. Sollten sich eure Gäste vor den Kopf gestoßen fühlen, kannst du natürlich das Wort ergreifen und erklären, warum dein Knöpfchen plötzlich so ungewohnt reagiert. Außerdem kannst du mit diesen einfachen Schritten auf ein fremdelndes Kind zugehen:

  • Gib ausreichend Zeit und Raum, nähere dich nur langsam an
  • Auch sehr kleine Kinder haben ihre persönlichen Grenzen. Diese sollten akzeptiert werden!
  • Zu Beginn ist es besser, auf Anfassen und auf den Arm nehmen zu verzichten.
  • Beobachte abwartend, wie dein kleiner Schatz mit der Situation umgeht. An der Reaktion ist meist gut erkennbar, ob er sich wohlfühlt oder überfordert ist.
  • Bleibe entspannt und positiv – insbesondere gegenüber der unbekannteren Person – dann kann es sein, dass das Kind von allein Kontakt aufnimmt, weil es merkt, dass keine Gefahr von ihr ausgeht.
  • Nimm den Sprössling und seine Angst stets ernst!
  • Gehe ein paar Schritte zurück, streichle dein Knöpfchen sanft und sprich ihm beruhigende Worte zu, wenn du merkst, dass dein Knöpfchen auf eine andere Person ängstlich reagiert.
  • Verzichte auf gut gemeinte Annäherungsversuche und Kommentare wie „komm mal her“. Für ängstliche Babys ist dies eine absolute Quälerei!
  • Warte am besten ab, bis dein Liebling selbst die ersten Annäherungsversuche startet.

Wie lange fremdeln Kinder und wann endet die Distanz?

Die Fremdelphase mit all ihren klaren und etwas versteckteren Fremdel-Signalen endet ganz von selbst. Das ist der Fall, sobald die kleine Maus weniger auf die Körpersprache angewiesen ist und mit sprachlicher Kommunikation arbeiten kann. Damit kannst du zwischen dem 12. Und 18. Lebensmonat rechnen. Zu diesem Zeitpunkt kann das Baby besser mit seinen Emotionen und neuen Erfahrungen umgehen.

Hanna
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